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Arbeitszeugnis
26.05.2010, 13:47
Beitrag: #11
RE: Arbeitszeugnis
Hallo,

ich hatte letzten Freitag meinen letzten Arbeitstag bei meinem zukünftigen Ex-Chef. Er forderte mich auf, mein Arbeitszeugnis selbst zu schreiben. Ich sollte mich an das von meinem vorherigen Arbeitgeber anlehnen.
Ich war völlig perplex und stotterte nur, dass ich noch nie ein Arbeitszeugnis geschrieben habe. Meiner Meinung nach ist das Chefsache. Ich fand die Aussage unverschämt. Ich war kurz davor im Beisein meines Noch-Chefs meine zukünftige Chefin anzurufen und sie zu fragen, ob sie Wert auf ein von mir geschriebenes Arbeitszeugnis legt. Ich hatte dann für mich beschlossen, dass ich auf das Zeugnis verzichten werde. Ich war eh nur 2 Monate bei ihm und von meinem vorherigen Arbeitgeber habe ich ein gutes Zeugnis bekommen. Sollte meine neue Chefin fragen haben, dann sollte sie ihn doch anrufen. Vom Vorstellungsgespräch weiß sie, dass ich bei meinem Noch-Chef total unglücklich bin.
Na ja zum Feierabend hin, sagte mir mein Noch-Chef, dass meine Kollegin mir nächste Woche ein Zeugnis schreiben soll.
Vor 6 Wochen lobte er mich noch in den Himmel ( Ich hätte seine Erwartungen bei Weitem übertroffen und ich wäre ein Juwel ) und nach der Kündigung bin ich noch nicht einmal mehr die Zeit für das Zeugnis wert.
So kann es auch gehen.

Alexandra
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26.05.2010, 14:10 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.05.2010 14:11 von Buchi.)
Beitrag: #12
RE: Arbeitszeugnis
Darf man eigentlich sowas reinpacken wie:

"Für Rückfragen des zukünftigen Arbeitgebers stehe ich liebend gerne zur verfügung"? :o)
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26.05.2010, 14:20 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.05.2010 15:46 von Catja.)
Beitrag: #13
RE: Arbeitszeugnis
Ich habe mir mein bislang einziges Arbeitszeugnis auch selber geschrieben (und vor Einreichung zur Unterschrift beim Ex-Ag-in-spe nochmal von einem Personaler gegenchecken lassen, weil ich von dem, was die einzelnen Formulierungen dann übersetzt alles bedeuten können, keine Ahnung habe...).
Rausgekommen ist ein persönliches, etwas unkonventionelles, ehrliches Zeugnis.

___________________________________________

Signatur? ... verliehen...
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27.05.2010, 10:43
Beitrag: #14
RE: Arbeitszeugnis
Es kommt immer mehr "in Mode" sein Zeugnis selber zu schreiben. Das hat Vor- u. Nachteile, man kann sich selber schön schreiben, aber der Ex-AG kann auch sagen, daß es nicht ganz seine Meinung war (auch wenn er es unterschreibt). Insgesamt werden die Zeugnisse aber m.E. nach immer weniger beachtet, da es mehr auf das pers. Vorstellungsgespräch, pers. Beziehungen usw. ankommt. Drauf verzichten würde ich jedoch nicht. Schreib dir selbst ein nettes Zeugnis und lass es unterschreiben. Vielleicht legt in ein paar Jahren ein neuerer AG doch etwas Wert darauf.
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27.05.2010, 11:17
Beitrag: #15
RE: Arbeitszeugnis
Hallo,

@ Catja: Wenn es vorher mit dem Noch-Arbeitgeber so besprochen wurde und alle Parteien damit einverstanden sind, ist ja auch nichts dagegen einzuwenden.

Ich dagegen habe ca. 3 Stunden vor Feierabend den Zuruf erhalten mir mein Zeugnis selbst zu schreiben. ( Es war ja auch nicht so, dass ich nichts mehr zu tun gehabt hätte. )
Davon habe ich keine Ahnung. Ich kann Zeugnisse noch nicht einmal lesen. Und mir reichen keine 3 Stunden um ein Zeugnis zu formulieren und überprüfen zu lassen. Apropos überprüfen, da war Keiner den ich hätte fragen können.

Ich bin zwar nur Arbeitnehmer aber meiner Meinung nach kann ich doch in so ein Zeugnis reinschreiben was ich will. Papier ist ja bekanntlich geduldig.
Ich gebe meiner zukünftigen Chefin 2 Monate, dann weiß sie genau wo meine Stärken und wo meine Schwächen liegen. Auch ohne Zeugnis.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass zukünftige Arbeitgeber bei den ehemaligen Arbeitgebern von den Bewerbern anrufen um mal nachzufragen. So ein Zeugnis muss bekanntlich ja wohlwollend formuliert werden.

Wie gesagt, dann hätte ich lieber auf ein Arbeitszeugnis verzichtet. Der Sinn und Zweck eines Zeugnisses ist doch eigentlich die Beurteilung des Arbeitnehmers durch den Arbeitgeber. Wenn der Arbeitnehmer sich selbst beurteilt und der Arbeitgeber das Zeugnis nur noch unterschreibt, wo liegt dann der Sinn eines Zeugnisses?
Und wer legt auf so ein Zeugnis Wert?

Gruß
Alexandra
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27.05.2010, 14:30
Beitrag: #16
RE: Arbeitszeugnis
Hallo,

wer bezüglich eines Zeugnisses mal in die Verlegenheit kommen sollte etwas auf die Schnelle und halbwegs vernünftig auf die Beine zu stellen, dem empfehle ich mal folgende Seite:

Rund um das Arbeitszeugnis


Das interessante ist ein Stück weiter unten der etwas versteckte Zeugnisgenerator. Da lässt sich ein Zeugnis online erstellen (hoffe es ist noch kostenlos).

----------
Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung, sie passten auch heute noch. -
George Bernard Shaw (1856-1950), Irischer Dramatiker und Satiriker
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03.12.2010, 15:44
Beitrag: #17
RE: Arbeitszeugnis
Ich habe letzten Monat mein Arbeitszeugnis bekommen. Nach exakt einem Jahr Wartezeit. Nicht nur, dass da peinliche Tippfehler enthalten waren ("softwear" und ähnliches), so war der Stil schlichtweg schlecht. Nicht würdig für einen WP/StB, der so etwas schreibt. Man hat sich dann herabgelassen, die Tippfehler teilweise zu beseitigen, der Rest blieb. Da ich keine Lust habe, vor das Arbeitsgericht zu gehen, lasse ich es so, wie es ist und werde es für meine Zwecke verwenden. Immerhin habe ich gekündigt und den Job gewechselt.

Insgesamt muss ich sagen, dass ohne passender Literatur keiner heute mehr ein Zeugnis lesen kann. Während meine jetzige Chefin meinte, die eine Formulierung sei bestenfalls eine 3, meinte das Fachbuch dazu: glatte eins.
Noch schwieriger wirde es, wenn der ehemalige Arbeitgeber es gut meint, aber ohne Buch arbeitet. Dann kann eine gemeinte eins in Wahrheit eine 4 sein.

Vorsichtig werde ich übrigens bei besonders guten Zeugnissen. Da weiß ich gleich, die wurden vor dem Arbeitsgericht erstritten, sonst wäre es nicht so perfekt. Aber Streithansel will ich nicht haben....

Man kann es also drehen und wenden wie man will, jeder wird ein Zeugnis so auslegen wie er es gerade haben will. Jeder liest anders, jeder interpretiert anders.

Ad hoc, ad loc and quid pro quo! So little time, so much to know!
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18.11.2014, 14:50
Beitrag: #18
RE: Arbeitszeugnis
übrigens könnte es jetzt noch lustiger werden:
http://www.zeit.de/karriere/beruf/2014-1...cht-urteil

schönen Tag noch

phönix
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18.11.2014, 16:47
Beitrag: #19
RE: Arbeitszeugnis
(18.11.2014 14:50)phönix schrieb:  Ã¼brigens könnte es jetzt noch lustiger werden:
http://www.zeit.de/karriere/beruf/2014-1...cht-urteil
etwas aktueller Big Grin
http://www.t-online.de/wirtschaft/jobs/i...ugnis.html
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