Berufsziel Steuerberater - wie vorgehen?

[Vulymuz]

Hallo allerseits,

nach dem Abitur habe ich mir zum Ziel gesetzt, einem Studiengang in Richtung Steuerlehre nachzugehen, da mich wirtschaftliche Zusammenhänge und Recht - vor allem auch Steuern insbesondere - interessieren. Die eigentliche Intention besteht darin, irgendwann das Steuerberaterexamen mit Erfolg zu bestehen und Steuerberater zu werden.

Allerdings frage ich mich, welchen Weg ich dafür am besten einschlagen könnte.

Einerseits besteht die Möglichkeit über ein Wirtschaftsrechts-Studium mit einer entsprechenden Vertiefung in Steuern im fünften Semester, oder aber ich studiere an der HS Niederrhein den ausbildungsintegrierten dualen Bachelor-Studiengang "Steuern und Wirtschaftsprüfung". Dieser Studiengang ist von Anfang an auf Steuern und Wirtschaftsprüfung spezialisiert und bietet durch die Praxis auch eine gute berufliche Perspektive.

Was würdet Ihr sagen?

[Jive]

Klingt doch gut :-)

Ich habe damals BWL studiert und hab mir noch den Diplom-Kaufmann geangelt.

Ich weiss auch ehrlich nicht, welchen titel Du dann nach dem Studium hast ...

Der praxisbezug kommt m.E. von ganz alleine( hinterher ist in der "wirklichen" Praxis eh alles anders ) und BWL hatte für mich den Vorteil, dass es mir die Möglichkeit gab auch in VWL Bereichen wie Geldpolitik und dergleichen Kurse zu belegen.

Meine Hauptfächer waren damals Steuerlehre, Rechnungswesen, Unternehmensführung und -Leitung.

Dazu diverse kleine VWL Kurse die mich gereizt und interessiert haben.

NAch dem Studium benötigts du meines Wissens eh noch mindestens 2 Jahre praktische Tätigkeit bevor Du die Prüfung ablegen darfst.

von daher mach das was Dir am ehesten zusagt .-)

lg, Jive

[Vulymuz]

Der duale Studiengang würde ja auch BWL- und VWL-Fächer beinhalten. Aber der direkte spezielle Zugang zu Steuern gefällt mir eher als bspw. ein Wirtschaftsrecht-Studium und einer relativ späten Vertiefung im fünften Semester.

Von einem Steuerberater habe ich auch gehört, dass solch eine Vertiefung bei weitem nicht ausreicht, um sich nun als "Steuerprofi" zu bezeichnen.

Aber du würdest auch sagen, dass mehrere Wege absolut geeignet und möglich sind für das Ziel Steuerberater, richtig?

PS: Wenn ich fragen darf: Bist Du auch Steuerberater? ^^

[phönix]

m.E. wichtig: viele Wege in der Ausbildung sind vorstellbar und jeder hat seine Berechtigung. Genau wie unterschiedliche Ansätze in der wichtigen praktischen Arbeit. Jeder muss auch das finden, was ihn persönlich weiter bringt.

[Vulymuz]

http://www.hs-niederrhein.de/wirtschafts.../dual-bsw/

Wie findet ihr bspw. das Programm?

[showbee]

Nicht zu früh auf ein Kernfach versteifen. Ich würde zuerst etwas allgemeiner anfangen; dann gibt es später auch eine Exit-Option, wenn Steuerrecht doch irgendwann nervt. Oder klassische Ausbildung im Schnelldurchlauf und danach Studium. Und bei jedem Studium / jeder Ausbildung zählt: der Weg ist das Ziel. Also vor lauter Zielen nicht die Studieninhalte und das Leben vergessen.

[Vulymuz]

(06.03.2014 17:59)showbee schrieb:  Nicht zu früh auf ein Kernfach versteifen. Ich würde zuerst etwas allgemeiner anfangen; dann gibt es später auch eine Exit-Option, wenn Steuerrecht doch irgendwann nervt. Oder klassische Ausbildung im Schnelldurchlauf und danach Studium. Und bei jedem Studium / jeder Ausbildung zählt: der Weg ist das Ziel. Also vor lauter Zielen nicht die Studieninhalte und das Leben vergessen.

Nun ja, ich weiß aber, dass mich Steuerrecht interessiert. Klar fliegen einige auf die Schnauze, nachdem sie sich zu früh auf einen speziellen Studiengang konzentriert haben, aber mein Interesse für das Fach ist da.

[showbee]

ps vom dualen Kram würde ich Abstand nehmen. Die Gefahr ist zu groß, den eigentlichen Kern von beidem (Ausbildung/Bachelor) zu verpassen. Lieber erst das Eine und dann das Andere. Und wenn alte Hasen einen Bachelor schon beargwöhnen und mit einem Vordiplom vergleichen, was sagen diese dann zu einem Bachelor, den man faktisch in 5 Semestern Teil- und 3 Semestern Vollzeit gemacht hat?

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(06.03.2014 18:04)Vulymuz schrieb:  

(06.03.2014 17:59)showbee schrieb:  Nicht zu früh auf ein Kernfach versteifen. Ich würde zuerst etwas allgemeiner anfangen; dann gibt es später auch eine Exit-Option, wenn Steuerrecht doch irgendwann nervt. Oder klassische Ausbildung im Schnelldurchlauf und danach Studium. Und bei jedem Studium / jeder Ausbildung zählt: der Weg ist das Ziel. Also vor lauter Zielen nicht die Studieninhalte und das Leben vergessen.

Nun ja, ich weiß aber, dass mich Steuerrecht interessiert. Klar fliegen einige auf die Schnauze, nachdem sie sich zu früh auf einen speziellen Studiengang konzentriert haben, aber mein Interesse für das Fach ist da.

Nunja, die Warnung ist ernst gemeint. Am 01.01.2014 hast du in einem anderen Forum noch geschrieben, dass auch Jura in Betracht komme, weil du ein

Zitat:"großes Interesse an Recht, am Lesen und Schreiben sowie an der Politik [hast]. Es mach[e dir] unheimlich Spaß, Fälle zu lösen. [Du seist] der Typ, der sich gerne an Aufgaben setzt, auf deren Lösung [man] nur schwerlich komm[e]. [Du glaubtest], so eine Charaktereigenschaft [spreche] eindeutig für die Rechtswissenschaft. "

Wenn du schon nach 2 Monaten das wohl wieder ausschließt (oder warum erwähnst du das nicht mehr), dann bleibe ich bei meiner Meinung: Nicht zu langfristig planen; step by step!

[Vulymuz]

Das ist richtig: Ich interessiere mich auch für Recht. Allerdings eben auch für Wirtschaft. Ich meine, dies in dem von dir zur Sprache gebrachten Forum auch erwähnt zu haben.

Mein Ziel war es entsprechend schon immer, mich auf dem Gebiet des Steuerrechts zu bewegen, da ich damit eben politisches, rechtwissenschaftliches und wirtschaftliches Interesse verbinden kann.

Bei diesem dualen Studium sieht das Ausbildungsprogramm übrigens vor, dass eine engere Kooperation zwischen der Berufsschule und der Hochschule dazu beiträgt, dass die Lerninhalte der Berufsschule mit der Hochschule abgestimmt sind, sodass der eigentliche Kern von beidem eher nicht zu verpassen wäre.

Weiterhin habe ich mich mit einigen Studenten dieses Studienganges in Kontakt gesetzt, die mir das duale Studium auch empfohlen haben. Es wird also auch schon seine Berechtigung haben.

Sicherheitshalber wollte ich hier nur nachfragen, was andere - vor allem Steuerberater - von dem Programm halten. Ob sie denken, dass man damit auch erfolgreich das mögliche StB-Examen bestehen könnte. Langer Weg - ich weiß -, aber als Ziel eben. Manchmal braucht man auch - hochgesteckte - Ziele.

[showbee]

Eine Berufsausbildung hat im Idealfall auch einen hohen Praxisanteil; der leidet, wenn man parallel den Bachelor macht.