Antwort schreiben 
 
Themabewertung:
  • 0 Bewertungen - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Diskussion Erbschaftsteuerreform
06.12.2008, 08:05
Beitrag: #23
RE: Diskussion Erbschaftsteuerreform
Hallo,

das komplette Gesetz ist nicht haltbar.

Nehmt mal die Regelung mit der Übertragung von Immobilienvermögen innerhalb der Familie.

Da sollen also Vermögensübertragungen nur dann steuerfrei gestellt werden, wenn der Erbe die Wohnimmobilie selbst nutzt, und zwar die nächsten 10 Jahre.

Super Idee. Wenn ich also, aus welchen Gründen auch immer, daran gehindert bin diese Immobilie zu nutzen, oder wenn ich im Verlaufe des 10-Jahreszeitraums aufgefordert bin diese Immobilie nicht mehr zu nutzen (da vielen mir spontan ein halbes Dutzend gute Gründe ein), dann soll es nachträglich zu einer Besteuerung kommen?

Mal abgesehen von den wirklich ganz alltäglichen Fällen im Leben. Ein Ehegatte gehört eine Immobilie in der er mit seinem anderen Ehegatten lebt. Per Testament fällt diese Immobilie zu gleichen Teilen auf 5 Kinder, die alle irgendwo in der Welt verstreut leben. Und nun? Müssen alle in das Haus einziehen?

Man wollte auf Teufel komm raus ein Gesetz haben und hat nicht einmal ansatzweise darüber nachgedacht ob es nicht alternative Möglichkeiten gibt.
Was hätte z.B. gegen eine pauschale Besteuerung gesprochen, wie sie in anderen Ländern durchaus üblich ist. Wertermittlung abzüglich Freibetrag = steuerlicher Vermögenswert. Darauf 15% Steuer und fertig ist. Wer bestimmte Vermögen freistellen will (z.B. das Familienhäuschen), der hätte eben einen entsprechend großen Freibetrag geschaffen mit der Folge, dass der größte Teil der Vermögensübertragungen in der Tat steuerfrei gewesen wären. Da braucht es keine Behaltens-, Verweil-, und Kontrollfristen.
Was hätte dagegen gesprochen den österreichischen Weg zu gehen (und die sind nicht einmal Vorreiter) und die Erbschaftsteuer komplett abzuschaffen?
Was hätte dagegen gesprochen die Erbschaftsteuer in die Einkommensteuer einfließen zu lassen. Die Idee ist weder absurd noch undurchführbar.
Was hätte dagegen gesprochen die Erbschaftsteuer abzuschaffen und lediglich eine Art Abgeltungssteuer für Vermögensübertragungen unter Lebenden zu schaffen?

Jedesmal, wenn ich email-Kontakt mit der CDU habe, dann bekomme ich ein politisches Statement mit drunter (wohl ein Textbaustein). "Die CDU ist die Partei der Mitte.......blablabla".
Wenn ich mir alle Parteien ansehe, dann scheint die Mitte neuerdings sehr weit links zu liegen. Ich wusste nicht, dass es eine Kontinentalverschiebung bei den politischen Parteien gibt. Scheint aber so. Und der Drift geht nicht auseinander sondern enger zusammen - eben nach links in Richtung staatlich gelenkter Sozialismus.

Um es einfach mal derb auszudrücken. Scheiße muss man beseitigen. Sie von links nach rechts zu drehen, an der Oberfläche antrocknen zu lassen und ein paar Blümchen drauf zu setzen oder sonst irgendwie eine Zierschleife drum zu machen ändert einfach nichts daran, dass es immer noch Scheiße ist.
Das BVerfG hat gesagt es ist Scheiße und der Dorfverschönerungsverein der Parlamentarier Deutschlands hat dem ganzen nur ein anderes Kleidchen verpasst.
Wo bitte ist denn die Reform? Reform heißt doch auch Änderung / Erneuerung. Mich erinnert das an "Bio". Nennt sich so und hält selten was es mit dem Namen impliziert.

Gott bin ich froh, dass ich mit all dem Mist überhaupt nichts zu tun habe.

----------
Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung, sie passten auch heute noch. -
George Bernard Shaw (1856-1950), Irischer Dramatiker und Satiriker
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Bedanken Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Antwort schreiben 


Nachrichten in diesem Thema
RE: Diskussion Erbschaftsteuerreform - zaunkönig - 06.12.2008 08:05

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste

Kontakt | Forum | Nach oben | Zum Inhalt | Archiv-Modus | RSS-Synchronisation