Gibt es Vorlagen?
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16.06.2007, 00:17
Beitrag: #1
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Gibt es Vorlagen?
Hallo
ich hab mich mal hier in dem Forum angemeldet, weil ich dachte, dass man hier auch mal �ber sein Berufsleben sprechen kann, was in steuernetz.de denk ich mal so nicht m�glich ist. Eigentlich wollte ich mich hier garnicht anmelden, aber ich dachte, ich muss einfach mal �ber das Thema sprechen, damit ich vielleicht aufh�re es in mich hineinzufressen. Das Problem ist, dass ich vollgepackt bin mit Arbeitsauftr�gen und mir stehts schon langsam bis ganz oben hin. Ich sto�e oft an meine "praktischen" Wissensgrenzen und vertue oft Zeit, elektronisches Wissen, Haufe oder Beck nachzulesen, was ich neuerdings schon auf meine Freizeit verschiebe- ist ja auch klar. Aber mein Arbeitstempo gleicht oft das einer Schnecke ganz zu schweigen von dem Druck und der Angst vor fehlerhaftem Tun. Sicher man hat noch Alternativen wie Hartz vier oder was anderes eben wie B�ro, aber erstens finde ich es �beraus langweilig und zweitens - schlie�lich hab ich den Steuerberuf erw�hlt und keinen anderen. So merke ich mehr und mehr, wie ich vor mich hinfruste, st�ndig mit neuen Aufgaben �bers�t. Wenn ich die mir aufgetragene Arbeit zeitlich schaffe, wird nochmehr reingepackt. Ich hab schon oft geh�rt, dass dies ein ganz berufstypisches Ph�nomen ist, dass man grunds�tzlich unerledigte F�lle vor sich hinschieben lernt- eben - entweder man lernt es oder nicht und wenn man es nicht lernt- dann hast du den falschen Beruf. Ich weigere mich in meiner Arbeit �berhaupt �ber das Thema zu sprechen und das bleibt auch so. Daher die Frage, die ich nur f�r mich allein zu kl�ren suche: gibt es einen Katalog, oder eine Vorlage, in der vorgegeben ist, wie umfangreich die T�tigkeit einer Teilzeitkraft zb. sein darf, oder soetwas wie zb. eine vorgegebene LEA f�r diverse T�tigkeiten? Wei� jemand, ob es Vorlagen gibt, wieviel Zeit man f�r gewisse T�tigkeiten brauchen darf oder wieviel man mit gewisser Qualifikation beruflich leisten muss, wo die Grenzen liegen? Oder sollte ich versuchen, das Pensum zu schaffen, indem ich oberfl�chlicher oder strukturierter arbeite, oder was soll ich �berhaupt in dieser Lage tun? Oder sollte ich wiederrum einfach nur lernen, etwas lockerer an die Dinge heranzugehen? Hat jemand einen Rat? Gru�, Manfred |
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16.06.2007, 07:47
Beitrag: #2
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RE: Gibt es Vorlagen?
Hallo,
ich kann nur empfehlen, sich mal mit Zeitmanagement zu befassen, wenn noch nicht geschehen. Es gibt gen�gend Literatur (auch knappe B�chlein) zu diesem Thema. Ich habe mich auch erst vor ein paar Monaten erstmals damit besch�ftigt. Am Anfang ist das etwas m��ig und man "vertut" weitere Zeit, indem man solch ein B�chlein durcharbeitet oder zumindest querliest. Es gibt jedoch einige Techniken, die ich mir seitdem mit (Zeit-)Gewinn zunutze mache. Ansonsten die Empfehlung: Nicht reinfressen, sondern dar�ber sprechen. |
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16.06.2007, 17:59
Beitrag: #3
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RE: Gibt es Vorlagen?
das mit dem Zeitmanagement w�re sicher auch was f�r mich...
Skydiver, was du da beschreibst, hat sicherlich jeder schon erlebt oder erlebt es st�ndig. Da gibt es aber noch ein anderes Problem, und das ist mental. Beispiel, ist aber schon etwas her: Situation: Die Arbeit XY wird der Kollegin M�ller aufgetragen. Die ist aber schon zu bis obenhin. Sie schickt ihre Zeitplanung an den Chef und fragt, wann sie das machen soll. Der Chef antwortet, sie solle sich mal "ein bi�chen einbringen" oder so einen K�se. Frau M�ller �rgert sich und schreibt zur�ck. Es eskaliert schlie�lich, beide br�llen sich an und Frau M�ller geht weinend nach Hause. Am n�chsten Tag reicht sie ihre K�ndigung ein. Nun mu� der Herr ecro die Arbeit �bernehmen. Kurze Anfrage an meinen Chef, welche Arbeit ich lieber zuerst machen soll, da es Kollisionen gibt. Keine Antwort. Die neuerliche Anfrage l��t er auch tatenlos vergehen. Okay, dann mach ich eben meine bisherige Arbeit weiter. Einige Zeit sp�ter kommt der Chef und fragt nach dem Ergebnis der Arbeit XY. nat�rlich ist da noch keine Zahl geschrieben. Chef wird sauer und erz�hlt auch was von "einbringen". Ich erinnere ihn an die Mail, die noch unbeantwortet ist und erg�nze, da� f�r Herzinfarkte mein Gehalt zu klein ist. Daf�r ist er da. Wenn er der Ansicht ist, da� ich zu wenig arbeite, dann soll er das begr�nden. F�r Spielchen habe ich weder Zeit noch Nerv. Wie gesagt, es ist schon was her. Jetzt bin ich selber der mit dem Auftragsverteilungszwang. � |
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17.06.2007, 15:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.06.2007 15:42 von Vorwitzig.)
Beitrag: #4
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RE: Gibt es Vorlagen?
Der Ansatz Zeitmanagement ist sicherlich gut, damit habe ich mich auch besch�ftigt.
Der Druck von au�en hat aber nichts mit Zeitmanagement zu tun. Der Chef denkt an Gewinnmaximierung, �bt Druck aus und macht sich - je nachdem was f�r ein Typ er ist - �berhaupt keine Gedanken, wieviel der Mitarbeiter schaffen kann. Hier ist es die Aufgabe des Mitarbeiters klare Grenzen zu ziehen und zu zeigen, wieviel machbar ist. Und dabei darf man sich nicht klein machen. Jeder braucht Zeit f�r die Bearbeitung neuer Themen (und die sind im Steuerrecht nicht zu knapp und immer wieder tauchen neue Fragen auf, die man nachschlagen muss). Sicherlich kann man �ber vieles hinweggehen. Ich meine aber, dass sorgf�ltiges Arbeiten sich bezahlt macht. Am Anfang dauern die Arbeiten etwas l�nger, aber je �fters man eine Angelegenheit (richtig) gemacht hat, desto sicherer wird man und desto schneller geht die Arbeit von der Hand. Und das muss man dem Chef verkaufen. Beste Grüße Vorwitzig ![]() |
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17.06.2007, 16:29
Beitrag: #5
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RE: Gibt es Vorlagen?
Hallo,
nun nochmal was aus "Chefsicht" :-) Laut Kammerstatistik (ist schon eine Weile her) sollte ein Mitarbeiter das dreifache seiner Personalkosten an Umsatz machen. Pr�fe dies einmal an deinem Fall. Ich hoffe, Du liegst �ber dem dreifachen, auch dann hast du vieleicht wieder einen guten Ansatz zur Argumentation gegen�ber deines Chefs. Das Thema �berlastung ist ein gro�es Probem. Ich w�rde behaupten, dass in unserem Berufsstand das Thema B�rnout, Depression, Angstzust�nde (oder Herzinfarkt/Schlaganfall) weit verbreitet ist. Gen�gend Beispiele sind mir hier bekannt... Ich finde es sehr gut, dass Du dich getraut hast dir dies alles "von der Seele zu schreiben"... Soviel von mir zum Thema... Viele Gr��e... |
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17.06.2007, 22:18
Beitrag: #6
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RE: Gibt es Vorlagen?
Glaub nie ner Statistik, die du nicht selber gef�lscht hast.
Danke. Die meisten Kommentare haben mir Mut gemacht ![]() Au�erdem kommt es doch auf den Umsatz des Unternehmens an, wieviel der Stb dem Mandanten zb. f�r nen Abschluss in Rechnung stellt, da h�ngen doch vielzuviel beeinflussende Variablen mit drin, die garnicht in so ne Pauschalberechnung passen. Dann spielen so Dinge ne Rolle wie schnell man alle Unterlagen vom Mandanten bekommt oder wielang es auf dem Schreibtisch liegt, weil man mit der Bearbeitung nicht weiterkommt. Meine Personalkosten mal drei hab ich locker drin. Gru�, Manfred |
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17.06.2007, 22:43
Beitrag: #7
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RE: Gibt es Vorlagen?
Hallo,
ja, es sind die gesamten Personalkosten (=Arbeitgeberbelastung incl. Arbeitgeberanteile zur SV) gemeint. Ja es gibt extreme F�lle, die liegen und man kommt nicht weiter... Aber es gibt ja hoffentlich auch F�lle, dir "flutschen" ohne Probleme durch... Der Faktor 3 ist ja auch nur ein Richtwert... |
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18.06.2007, 11:57
Beitrag: #8
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RE: Gibt es Vorlagen?
Hallo,
Zitat:Laut Kammerstatistik (ist schon eine Weile her) sollte ein Mitarbeiter das dreifache seiner Personalkosten an Umsatz machen. Uiuiui! Das ist sehr gewagt. Wenn Du hier nicht differierst, dann bekommst Du aber von der Arbeit von vielen Angestellten und Mitarbeitern ein sehr schiefes Weltbild. Bei einer reinen Sachbearbeitung ist das ein angemessener Wert. Nimmst Du aber einen Angestellten zunehmend in die Administaration herein, dann passt der Ansatz aber ganz schnell nicht mehr. Es w�re also auf die funktionale Arbeitsweise abzustellen und entsprechend zu korrigieren. Ich kann mich in meiner eigenen T�tigkeit daran erinnern, dass ich nicht einmal 50% meiner Aufwendungen hereingearbeitet habe. Daf�r haben 25 Leute produziert ohne Ende. In einem Job vorher habe ich oftmals gerade das 1,5fache meiner Kosten hereingeschafft und mich um die Aus- und Fortbildung (einschlie�lich der Auszubildenden) gek�mmert. Man sollte solche Werte mit Bedacht behandeln und schon gar nicht unkommentiert. |
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18.06.2007, 12:07
Beitrag: #9
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RE: Gibt es Vorlagen?
Hallo Zaunk�nig,
klar kommt es auf die T�tigkeiten an... Wenn ich eine Dame nehme, die "nebenher" noch Telefon, T�re, Chef-Kopiererin ist dann ist dies kein Wert. Dann kommt es drauf an ob man nur Schrott-F�lle (Schuhkarton) oder die Rosinen berarbeiten darf... Man geht hier bei diesem Faktor 3 vom "nur arbeitenden", kaum administrativ T�tigen aus... Es war ja auch nur als RICHTWERT genannt... |
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18.06.2007, 19:35
Beitrag: #10
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RE: Gibt es Vorlagen?
PiranhaVS schrieb:Wenn ich eine Dame nehme, die "nebenher" noch Telefon, T�re, Chef-Kopiererin ist dann ist dies kein Wert. Das nennt man dann das Eh-da-Prinzip (die ist ja eh da[kostet also nichts weiter]). Auf diese Weise habe ich ein Dasein als EDV-Verantwortlicher gefristet und mu�te mir dann meine Zahlen um die Ohren hauen lassen. NIE WIEDER! � |
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