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Haus aus DDR Zeiten - Druckversion

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Haus aus DDR Zeiten - Opa - 13.03.2008 15:02

Hallo

habe noch ein Problem. Ich muss ein Haus (Bj. 1905) völlig unsaniert, mit Ofenheizung bewerten. Habe jetzt 2 Rechenmethoden gefunden, bin aber erstaunt, daß der erste Wert (ErbSt) höher als der Zweite (Afa f. VuV) ist. Kann die Berechnung einer nachvollziehen, oder Fehler erkennen bzw. kennt sich damit überhaupt einer aus?



Berechnung zur Wertermittlung für Erbschaftssteuer
für Wohngebäude aus DDR - Zeiten:

durchschnittl. gesetzl. Vorgaben
Jahresnettomiete
(geschätzt)

1,50 € x 80 qm
x 12 Mon. 1.440,00 € x 12,5 18.000,00 €
./. 25 % da Altbau 13.500,00 €
zzgl. 20 % EFH-Zuschlag 16.200,00 €


Berechnung zur Wertermittlung für Bemessungsgrundlage
zur Afa für Einkünfte aus VuV für Wohngebäude aus DDR - Zeiten:
bis Bj. 1925 15 DM/Kubikmeter umbauter Raum
(geschätzt)
gesetzl. Vorgaben

x Baupreisindex
19,50 x 10 x 6 m 1.170,00 € 1.744,5 v.H. 20.410,65 €

./. 1 % Afa (100%) 0,00 €

aber mind. 20 % v. 20.410,65 4.082,13 €


RE: Haus aus DDR Zeiten - Clematis - 13.03.2008 15:17

Oh je, zur Gebäudebewertung gibts sooo viele Regelungen...

Als Grundlage für die ErbSt wird immer der Wert nach BewG herangezogen, alternativ der Wert eines Gutachtens.

Zur AfA-Bewertung hätte ich noch die Methode nach den Normalherstellungskosten 2000 (Wertermittlungsrichtlinie, Bundesministerium f Verkehr, Bau- und Wohnwesen, 01.12.2001), nach den Brandversicherungswerten Preisbasis 1914, Raummeterpreis...im Angebot.

Wozu brauchst Du das Ganze?


RE: Haus aus DDR Zeiten - Opa - 13.03.2008 15:36

Dumme Geschichte. Mehrere Hektar Land (Wald, Acker, Wiese, Wege usw.) und tw. verpachtet mit EFH Haus wird von Eheleuten bewohnt und soll saniert werden, weil der Sohn eine eigene Wg. mit integrieren will und das Haus eigentlich fertig ist. Am Tag des Baubeginn geht der EM früh noch schnell zum Bäcker um die Versorgung zu sichern und kommt nicht wieder (Herzinfarkt). Nun haben die Kinder auf Erbteil verzichtet, und die EF steht jetzt mit knapp 500,- Witwenrente da (vorher Hausfrau Hartz IV)... Drama ohne Ende.


RE: Haus aus DDR Zeiten - showbee - 13.03.2008 15:46

btw: die DDR gabs schon 1905? *grrr*


RE: Haus aus DDR Zeiten - Clematis - 13.03.2008 15:50

Gibts denn für die Sanierung nichts Schrifttliches?

Und wozu brauchst Du die Bewertung?
Erbschaftsteuer?


RE: Haus aus DDR Zeiten - Opa - 13.03.2008 16:01

Ja Erbschaftssteuer, bin wie gesagt dabei auf 16.200,- gekommen, was mir allerdings recht hoch für das Haus vorkommt. Wie gesagt EFH Bj. 1905 völlig unsaniert (Ofenheizung, kein Bad) mit 2 Etg. ca. 20x10x6 m.


RE: Haus aus DDR Zeiten - Clematis - 13.03.2008 16:28

Wieviel Land ists denn?
Da dürfte doch sowieso nichts raus kommen, Ehegatten-FB 307.000 €, BV-FB (wenn Betriebsaufgabe nicht erklärt-hört sich nach LuF an?) 225.000€, Bewertungsabschlag 35% auf alle Fälle, Versorgungsfreibetrag 256.000 €, und dann noch die Bewertung des LuF-BV´s (einschliesslich Wirtschaftsgebäude usw) mit 0,35 € je EMZ?

Ach ja, und normalerweise dürfte der Frau doch sowieso schon die Hälfte gehören?


RE: Haus aus DDR Zeiten - Opa - 13.03.2008 17:40

Das schon, aber die Kinder (2) haben auf den Erb-Anteil verzichtet und schenken ihn nun der Mutter, damit nur 10.300,- FB (v. Kind auf Mutter).
Der Notar hat zwar psch. 80.000,- (Haus + 18 Hektar Land) als Wert angegeben, damit gehören 40.000,- der EF schon, von den weiteren 40.000,- erbt wieder 50% EF (kein Problem) und damit jedes Kind 10.000,-, die sie nun der Mutter schenken. Würde zwar hinkommen, aber ob sich das FA an die 80.000,- hält, wage ich zu bezweifeln.
Oder übersehe ich etwas?


RE: Haus aus DDR Zeiten - Clematis - 13.03.2008 17:47

Haben die verzichtet oder ausgeschlagen???

Rechne doch einfach mal den Wert des Landes aus (EMZ *0,35).
Dann siehst Du ja, wieviel Puffer Du hast.

So, ausserdem kriegst Du ja § 13a ErbStG da nochmal, zumindest den Bewertungsabschlag!


RE: Haus aus DDR Zeiten - Opa - 13.03.2008 17:58

Keine Ahnung, macht das einen Unterschied? Sie hat mir nur gesagt, daß dies so im Notarvertrag zur Grundstücksumschreibung steht. Und jetzt hat sie viele Formulare vom FA bekommen, die nun alles mögliche wissen wollen. Grundstückswert, Art bzw. Nutzung des Grundstücks usw. Von den 18 ha ist der größte Teil an die LPG (heute wohl GmbH) verpachtet (600,- p.a.), aber 2 ha sind wohl Wald, der nur für eigenes Feuerholz genutzt wird, und 2 ha sind Wiese bzw. Garten ums Haus (1 Schaf, paar Hühner usw.), keine gewerbl. Nutzung.