Steuerberater

Hallo,

ein Gesellschafter (Privatmann, kein Einzelunternehmen somit keine Zinsschranke) möchte seiner GmbH einen Kredit in Höhe von 15 Mio. geben.

Welche Statistik würdet Ihr denn hierfür zugrundelegen, um die Angemessenheit der Zinsen zu ermitteln?

Natürlich sollen die Zinsen so hoch wie möglich sein.

Im Urteil vom FG Berlin-Brandenburg Urteil vom 09.03.2011 - 12 K 12267/07 gehen die von einer Zeitreihe aus, die ich irgendwie nicht für ein aktuelles Jahr finden kann.

"Nach der Statistik der Bundesbank (Zeitreihe SU0502) lag die Obergrenze der Streuwerte der Sollzinsen der Banken – die als für die Klägerin (die GmbH) günstigste Variante in Ansatz zu bringen ist – für Kontokorrentkredite unter EUR 100 000 in den Jahren 2001 bis 2003 zwischen 13 und 13,5 %, und damit deutlich über den von der Klägerin mit ihren Gesellschaftern vereinbarten Zinssatz."

Nach was richte ich mich denn da? Ihr Spezis habt doch bestimmt täglich mit so kram zu tun

Gruß Buchi

Ich würde eher den Fremdvergleichsgrundsatz empfehlen: Die GmbH geht zu mindestens drei Banken und lässt sich Kreditangebote zu gleichen Konditionen (insb. Sicherung) geben. Von den Bankangeboten nimmt man dann:

a) langweilig den Durchschnitt
b) bei vielen Angeboten und langweilig den Median
c) bei vorsichtigen Gesellschaftern den geringsten Zins
d) bei progressiven Gesellschaftern die gut belehrt sind den höchsten Zins

Am Ende dokumentiert man den ganzen Kram und passt den Zinssatz nach gleichem Modus alle 3-5-10 Jahre o.ä. an.

(23.07.2014 22:08)showbee schrieb: [ -> ]Ich würde eher den Fremdvergleichsgrundsatz empfehlen: Die GmbH geht zu mindestens drei Banken und lässt sich Kreditangebote zu gleichen Konditionen (insb. Sicherung) geben. Von den Bankangeboten nimmt man dann:

Ich hätte vielleicht noch dazu sagen sollen, dass die GmbH 45.000.000 € investieren will. 30.000.000 bekommt sie von der Bank. 15.000.000 gibt der Gesellschafter der GmbH und die Bank sieht das dann als Eigenkapital.

Für diese 15.000.000 findet die GmbH natürlich keine andere Bank. Einen Fremdvergleich werden wir also nicht hinbekommen.

Es gibt also keine Sicherheiten usw. Das Risiko also recht hoch. Das müsste sich ja auch auf den Zins auswirken.

Gruß Buchi

Dann ist natürlich die Untergrenze ganz klar (Zins der Bank). Also dreht sich alles nur um den Risikoaufschlag für die fehlende Sicherung. Den sollte man dann an der Ertragskraft der GmbH festmachen; läuft die Gesellschaft gut x%; werden irgendwelche Parameter gerissen sind es y%.