Steuerberater

Normale Version: Berufsverband - Wirtschaftlicher Gesch�ftsbetrieb
Sie sehen gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Halli Hallo,

Ich habe mal ein unterhaltsames Problem, dass nun nach mehreren Absprachen nicht zufriedenstellend zu L�sen war.

Vorgeschichte:

Gr�ndung eines Berufsverbandes f�r Journalisten. Geplant war lediglich im ideellen Bereich t�tig zu werden. Echte Mitgliedsbeitr�ge usw.. Wie es der Teufel aber so will haben diese dann eine Tour gemacht und in mehreren St�dten (4) f�r die Auftritte, die als Werbeaktion gedacht waren Eintritt verlangt. Die Rechnungen waren umsatzsteuerbehaftet.

Also haben wir hier gleich mehrere Probleme:

- Im Gegensatz zu den gemeinn�tzigen K�rperschaften gem. � 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG, bei denen zwischen steuersch�dlichem und steuerunsch�dlichem wirtschaftlichen Gesch�ftsbetrieb (Zweckbetrieb) unterschieden wird, ist bei Berufsverb�nden kein Zweckbetrieb m�glich. (NWB)

--> sobald also folgendes vorliegt:

Der Begriff des wirtschaftlichen Gesch�ftsbetriebes ergibt sich aus � 14 AO. Danach ist ein wirtschaftlicher Gesch�ftsbetrieb jede selbst�ndige nachhaltige T�tigkeit, durch die Einnahmen oder andere wirtschaftliche Vorteile erzielt werden und die �ber den Rahmen einer Verm�gensverwaltung hinausgeht. Gewinnerzielungsabsicht ist nicht erforderlich.

... w�ren wir direkt vom idellen Bereich in den wirtschaftlichen Gesch�ftsbetrieb gerutscht. Bei 4 Lesungen im November weiss ich nicht, ob Nachhaltigkeit gegeben ist. Gewinn wurde hierbei nicht erzielt (wenn ich es durchbuche sogar ein Verlust im f�nfstelligen Bereich), aber das ist ja kein Ausschlu�kriterium (leider).

Viel schlimmer wiegt allerdings folgendes:

-Vergleicht man die umsatzsteuerliche mit der ertragsteuerlichen Abgrenzung kommt man zu folgendem Ergebnis: Umsatzsteuerbare Leistungen f�hren immer zu wirtschaftlichen Gesch�ftsbetrieben; wirtschaftliche Gesch�ftsbetriebe f�hren immer zu umsatzsteuerbaren Leistungen. Der Begriff
Hallo,

ich w�rde mal vermuten dass da ein wenig fehlt. Es h�rt jedenfalls sehr pl�tzlich auf.
aeh ja.. mist Smile

Hab jetzt nat�rlich nicht mehr im Kopf was ich genau geschrieben habe.

Mein Fazit war, dass in diesem Fall ein wirtschaftlicher Gesch�ftsbetrieb definitiv vorliegt.

Bei den direkt zuordnungsf�higen Kosten entsteht eine Umsatzsteuererstattung im vierstelligen Bereich. Der Verlust ist im f�nfstelligen Bereich. Allerdings hat der Verband von der Bundeszentrale f�r politische Bildung einen Zweckgebundenen Zuschuss bekommen, der die Ausgaben knapp �berdeckt. Diese Zusch�sse sind in der Regel steuerfrei. Ein weiterer Zuschuss kam von Duden und sorgt daf�r, dass wir eigentlich einen Gewinn aus diesen Veranstaltungen haben. Ich bin mir nun nicht sicher wie ich diese Zusch�sse buchen soll um das Ergebnis korrekt darzustellen und auch die Steuerberechnung richtig zu machen.

Zusch�sse, auch vom Bund sind bei Zweckgebundenheit n�mlich u.U. den jeweiligen Bereichen zuzuordnen. In diesem Fall f�llt mir das aber schwer. Ein passendes Konto hierzu gibt es im SKR49 im Bereich "sonstige wirtschaftliche Gesch�ftsbetriebe" n�mlich nicht.

W�re hier eventuell das Konto 3800 "Steuerneutrale Einnahmen Bereich 8000" zu buchen? Kann es sein, dass ich obwohl im Endeffekt mehr Geld h�ngen bleibt als ausgegeben wurde ein Verlust steht?

.....

Unabh�ngig davon habe ich einen weiteren Punkt:

Der Berufsverband plant einen j�hrlich stattfindenden Kongress. Hierzu sind alle Mitglieder und auch aussenstehende eingeladen. Der Eintrittspreis ist allerdings f�r Mitglieder niedriger als f�r Nichtmitglieder. In diesem Fall m�sste ich doch die gesamte Veranstaltung als wirtschaftlichen Gesch�ftsbetrieb einstufen (unechter Mitgliedsbeitrag). Ich vergleiche das mit der Verbandszeitschrift:

Zitat:Klassisches Beispiel f�r die Notwendigkeit einer belegm��igen Trennung der drei Teilbereiche eines Berufsverbands ist die Herausgabe einer Verbandszeitschrift. Die Herausgabe einer reinen Verbandszeitschrift (kostenlos; ausschlie�lich f�r Mitglieder erh�ltlich) ist dem ideellen Bereich zuzuordnen, da die Finanzierung ausschlie�lich �ber Mitgliedsbeitr�ge oder beitrags�hnliche Umlagen erfolgt und der Inhalt Informationen �ber die Verbandst�tigkeit sowie allgemeine Belange des Berufsstands umfasst. Ist die f�r Mitglieder kostenlose Zeitschrift aber dar�ber hinaus am Markt auch f�r Nicht-Mitglieder gegen Entgelt erh�ltlich, ist die Herausgabe der Zeitschrift im Ganzen als wirtschaftlicher Gesch�ftsbetrieb anzusehen. Der Berufsverband erf�llt hierdurch Sonderbelange seiner Mitglieder; es liegt insofern ein steuerbarer Leistungsaustausch zwischen Berufsverband und Mitglied vor (sog. unechter Mitgliedsbeitrag). (NWB Nr. 24 vom 10.06.2003 Seite 1823)

Da hier Mitglieder und Nichtmitglieder zu unterschiedlichen Preisen den Kongress besuchen d�rfen liegt also ein wirtschaftlicher Gesch�ftsbetrieb vor. Auch wenn dieser Kongress der Bildung dient?


.... also das alles ist ziemlich Neuland f�r mich und ich lese mich im Moment tot Smile

Vielen Dank f�r ein paar Anregungen!!! Smile
Referenz-URLs